ENTFÄLLT - Phil Vetter (D)

06.12.2017
ENTFÄLLT - Phil Vetter (D)

Dieses Konzert fällt leider krankheitsbedingt aus.

Der Singer/Songwriter mit sensiblem Gespür für verspielte und bildreiche Texte hat mit Veröffentlichung seines aktuellen und zugleich sechsten Albums „Das Blaue vom Himmel“ im März 2016 sein jahrelanges künstlerisches Schaffen als eindrucksvolles Werk präsentiert. Geschmacklich geprägt von Ikonen wie u.a. den Eels, John Watts und Leonard Cohen, schuf der deutschsprachige Künstler seinen eigenen Nährboden für eine enorme Bandbreite an musikalischen Stimmungen, gepaart mit seiner feinsinnigen, bisweilen lyrisch-poetischen Wortwahl. Innerhalb nur weniger Monate nach Erscheinen der CD wurde Vetter zum von den Medien hochgelobten und – nicht zuletzt Dank seiner entspannten Art – beliebten Musiker. Nach einem umjubelten Konzert im Studio des Bayerischen Rundfunks entschlossen sich die Verantwortlichen von Bayern 2, die Konzerte der im März beginnenden Deutschland-Tour zu präsentieren und den Songs eine hohe Radiopräsenz zu verschaffen.

Auch die bundesweite Presselandschaft zeigte sich mit ihren zahlreichen Rezensionen restlos von Vetters Oeuvre überzeugt: „Der Sänger und Songwriter läuft zu ganz großer Form auf“ (Piranha) | „Ein Prachtbeispiel für Urban Folk Pop“ (Westzeit) | „Er klingt stets wie einer, den nichts aus der Ruhe bringen kann“ (Abendzeitung) | „Musik, die sich um Trends einen Teufel schert“ (Audio) | „Leichtfüßig zwischen Folk, Pop und Kaffeehausjazz“, 3 Sterne*** (Rolling Stone) | „Das klingt alles souverän und locker, weil gekonnt“ (Südwestpresse) | „Ein großer Schritt um Anschluss zu finden an die Erste Deutsche Popliga“ (In München) | „Ein Träumer, aber kein Langweiler. Interessant“ (Nürnberger Nachrichten) | „Abgeklärt, altmodisch im besten Sinne, fein ziselierte, süffige Melodien, eine Wohltat“ (Der Bielefelder)

Der Werdegang: Sich selbst bezeichnet der Künstler gerne als Urban Folk Pop Singer, Kenner der Szene rücken ihn auch in die Nähe von Element Of Crime und nennen ihn bisweilen wegen seiner unprätentiösen Art einen Großstadt-Philosophen. Das junge Format des Bayerischen Rundfunks „Puls“ (damals noch „On3“), ließ sich sogar zum Titel „So etwas wie der neue Hildegard Knef“ hinreißen. Erfahrungen hat der 1971 geborene Künstler bei seinen zahlreichen Projekten ausreichend gesammelt: bereits als Neunjähriger Trompeter im Blasorchester, mit 13 Gitarrist und Verfasser der ersten selbst geschriebenen Songs. Ab 1991 dann die Bands Garden Gang, Erdling, Sitter und von 1999 bis 2005 Mastermind von Big Jim, mit denen er Hunderte von Konzerten in Deutschland, Österreich und der Schweiz spielte.

Keine Spur von Langeweile also. Bevor er 2015 mit seinem imaginären Hausboot in Berlin vor Anker ging, hatte er für einige Jahre sein Studio in einer Künstlerkommune am bayerischen Fünfseenland, wo er auch etliche andere Bands produzierte. Aber schon 2005 begann er an verschiedensten Orten, als Multiinstrumentalist weitgehend unabhängig, seine Songs im Studio zu gestalten. Mit „Say Goodbye To The Moment“ und „Sad Man Walking“, seinen ersten Soloalben, dokumentiert er (noch auf Englisch) seinen Abschied von den wilden Jahren als Punk- und Rockmusiker. Der Wandel ist mehr als gelungen.

So ist der Opener des letzten Werkes Das Blaue vom Himmel, „Im Grünen“, wegweisend für das, was folgt: Traumhaftes, Unwirkliches, Verrücktes und dennoch Vertrautes. Die zwölf wohlsortierten Songs sind zugleich retro und doch erfrischend neu („Nonsens“, „Astronaut“), sind voll von kreativem Freigeist („Nadelöhr“), kunstvoll und dabei ganz natürlich und humorvoll („Trottelkind“). Und obwohl er mit diesem Album fortführt, was er bereits mit „Karate“ und „42“ begonnen hat, die Pflege des deutschen Liedguts ohne Heimattümelei, ist dieses neue Album nicht nur eine Fortsetzung, sondern eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Perfektionierung seines bisherigen Schaffens. Und wieder ist es Zeuge von Aufbrüchen, Umbrüchen und Bewegungen im Leben.

Das Sich-gelöst-Haben von trendabhängigen Diktaten scheint Phil Vetter Flügel zu verleihen, mit denen er sein eigenes Blaues vom Himmel holt und den Zuhörer mitnimmt auf einen Road Trip des Müßiggangs. Willkommen im musikalischen Charakterfach.
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