Mäkkelä (FIN/D)
Es ist nicht immer der direkteste Weg den der in Deutschland lebende Finne Mäkkelä im Laufe seiner Karriere als Songwriter gewählt hat. Von der Lofi-Pop-Ästhetik des 2003er Debüts "Angelgold Pike's Jaw" über den Spagat zwischen Folk-Songwriting & Elektro-Experiment auf der "Penguin ep" (2005) über das rauhe Indie-Rock Album als "Mäkkelä & Orkesteri", das kammermusikalische Ausnahme-Album mit der Formation Church Of The Blue Nun bis zum aktuellen Album "Last Of A Dying Breed" (9pm Rec/Broken Silence). Einer geglückten Verschmelzung von Vaudeville-Charme, Folkpunk und klassischen Storyteller-Tugenden.
Unendlich viele Konzerte quer durch Europa haben über die Jahre eine ganz eigene SongwritingSprache reifen lassen, oder wie die Album-Rezension auf nonpop.de es formuliert "weit weg von standardisiertem und klischeebeladenem Indie-Folk, inklusive vieler Überraschungen im Songwriting und teils schön skurriler Instrumentierung." Nach begeistert aufgenommenen zweieinhalb Monaten Tour quer durch Europa im Herbst/Winter 2015, präsentiert vom respektablen Roadtracks Magazin (siehe Tourblog), geht es auch in diesem Jahr ungebremst weiter.
Erstaunlich an Mäkkelä (ob nun live oder auf Tonträger) ist, das sich ungeachtet seiner stilistischen Unkalkulierbarkeit dennoch scheinbar unvereinbare Hörergruppen auf ihn einigen können. Deutschlands Punk/Underground-Bibel Ox - Faces The Facts sieht da eine stilistische Nähe zu Ikonen wie TV Smith, Billy Bragg und Gavin Friday, Roadtracks sieht einen "Außenseiter, ein gnadenloser Individualist, der gekonnt zwischen den Genres balanciert, sich immer wieder neu erfindet. Blues, Folklore, Skandicana und LoFi-Charme." und selbst HR und Bayerischer Rundfunk sind sich nicht zu schade den Mann mit öffentlich-rechtlichem Airplay zu würdigen.
Mäkkelä's störrisches, stets konsequent am Mainstream Vorbeischrammen, brachte ihm zwar über die Jahre eine loyale Anhängerschaft in allen möglichen Ecken Europas ein, für die breite Masse war und ist das aber nach wie vor einfach zu sperrig. Gut so. Auf diese Art wird sich die Welt wohl auch weiterhin an höchst emotionalen Konzertabenden zwischen Folkpunk, Trashfolk und schmerzhaft schönem Singer/Songwriter Material erfeuen können.
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