Susie Asado
Bin ich endlich angekommen? Oder doch noch unterwegs? – Das sind so Fragen, die wir uns ständig fragen. Ach du meine Güte! SUSIE ASADO stellt sie mal anders:
Nämlich durch die Brille der Orte und Unorte dieser großen Reise, die wir Leben nennen – und die ihrer kleinen Begleiter. Die ganzen Dinge da draußen blicken hier mal ungläubig zurück auf den alltäglichen Hobo und schütteln mit dem Kopf. Und dann fangen sie an zu singen.
SUSIE ASADO ist eine eng mit der jungen Berliner und New-Yorker Folk-Szene verbundene Band um die Singer-/Songwriterin Josepha Conrad (CRAZY FOR JANE), die in Frankfurt am Main und Chicago aufgewachsen ist. Nach ihrem Debüt „Hello Antenna“ (2008, lolila), das noch stark durch DIY-Spontaneität geprägt war, hat SUSIE ASADO und haarklein an den Arrangements für ihr zweites Album mit dem Titel „Traffic Island“ (2011, kook) laboriert. Das ist zu hören, klingt aber nie verkrampft. Die schön spröde und um keinen virtuosen Winkelzug verlegene Instrumentierung von Tomi Simatupang (E-Gitarre), Marko Hefele (Violine) und Jason Levis (Percussions) fügt sich kongenial zu Conrads mal akrobatischen, mal intimen, immer aber glasklaren Sprechgesang – und die kleine Ukele hält alles zusammen. In ihren englisch- und deutschsprachigen, manchmal auch beide Sprachen vermischenden Chansons werden Wolkenkratzer autobiographisch, Knöpfe zu Preziosen und das Flugzeug zum Gefängnis. Unberechenbare Melodien ranken sich um verästelte Texttopographien, die die facettierten Begleitungen immer wieder brechen. Aus diesen Songirrgärten findet man nicht mehr heraus. Bin ich angekommen? Oder doch noch unterwegs? Einer von SUSIE ASADOs Songs heißt „Koffer auf Koffer zu“ – das ist Devise und Schicksal zugleich. Gertrude Stein, nach deren Gedicht die Band benannt ist, hätte das wohl gefallen.
SUSIE ASADO haben mehrere Tourneen durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, durch die USA und durch Kanada geführt. Befreundete Bands, mit denen SUSIE ASADO auch immer wieder Abende teilt, sind Jeffrey Lewis, The Burning Hell, Veda Hille, Kat Frankie, Great Lake Swimmers, und Toby Goodshank (Moldy Peaches).
“Mit Mädchenhaftem Charme, sprödem Gesang, zart gezupften und teilweise bezaubernd schiefen Gitarren- und Ukulelemelodien knüpft Susie Asado alias Josepha Conrad 13 folkige, verwirrend schöne Songperlen zu einem Schmuckstück, das die Sängerin der zwischen Berlin und Chicago angesiedelten Indie-Popband Crazy for Jane stolz ein gelungenes Debüt nennen darf.”
– Jacek Slaski, tip Berlin
“Ich weiss zwar nicht genau, wo sie lebt, aber es ist definitiv nicht die gleiche Erde, auf der ich wandle. Susie Asado ist ganz schön weit draußen. Sie steht über den Dingen. Vermutlich bewohnt sie ein Baumhaus, weil sie nur dort Ruhe finden kann, um sich diese surrealistischen Geschichten zu überlegen. Sie erzählt viel und führt uns durch eine kulissenhafte Welt. Die Musik kommt ihren Erzählungen kaum hinterher, Susie Asado vollführt beinahe eine Spoken Word Performance und singt sehr prononciert, damit man ihr auch folgen kann. Sie singt davon, wie sehr die Enten strampeln müssen, damit das Wasser im kalten Winter auch flüssig bleibt. Davon, dass blue “in German” ein Synonym für “drunk” ist. Und diese Geschichten sind wirklich wie ein Rauscherlebnis, sie beinhalten so viel schöne schräge Bilder. Man kann nebenbei nichts anderes tun. Lieder, wie sie Filme ersetzen.”
– Kotsche, Persona Non Grata # 75