Ein kurzfristiges, aber umso schöneres Gastspiel von Andreas Liebert in seiner Heimatstadt.Die Schönheit der empfindsamen Texte mit Musik von Andreas Liebert aus Lübeck umgibt eine Zeitlosigkeit, die gleichermaßen kontemplativ wie treibend wirkt. Eine Mischung aus geschickt eingesetzter Akustikgitarre mit sparsamer Elektronik. Die Musikpresse besetzt die Nachbarschaft von Andreas Liebert mit Blumfelds Jochen Distelmeyer und ClickClickDecker. Die Liebe zur Feinheit und der Umgang mit den Schwächen, ein grundehrliche Reise durch ein vorgelesenes Logbuch der Lebensphasen.
ANDREAS LIEBERT
Drücken wir die Starttaste: Andreas Liebert ist zwischen Naherholungsgebiet und Autobahnausfahrten im Norden Bayerns aufgewachsen. Es wurden und werden Finger auf Saiten zur Melodie gedrückt, Tasten für Elektronik geklickt. Auf die ersten Küsse, den ersten stammelnden "Das wird nichts mehr"-Sätzen, dem "Buchstaben über der Stadt“-Album von Tomte, den vollgetippten Worddokumenten folgten die ersten Stücke, mit Stützrädern, allein daheim, nur hörbar im Wohnungsflur, durch die geschlossene Zimmertür.
Nach zahlreichen Wohnungswechseln, angekommen in Lübeck mit 2014 am Ende des Datums. Eine junge "Das wird nicht mehr gut"-Formulierung, die Empfindungen dieser Wochen, auf Papierrückseiten notiert.
"Wiederhole deinen Namen, im Taxi gegenüber, will ihn morgen wissen, egal wie viel Bier.", heißt es in dem Song "Tümmler". Der erste, der seinen Weg in mehr als zwei Ohren fand. Eine Schilderung vom ersten Hallo bis zur Einsicht, dass es nicht mehr gut wird. Vorkommnisse, die erst verstanden & beschrieben werden, als sie vorbei waren, der dünne rote Faden, der sich durch die Musikminuten zieht.
Die Phasen vergingen, die Empfindungen versteckt hinter Ablenkungsmanövern. Die Schönheit an gefühlsbetonten Texten mit Musik ist die Zeitlosigkeit, die diese mitbringen. Niemand wartet darauf, aber jeder stellt sich ihnen in den Weg, wenn es soweit ist. Vielleicht auch deswegen liegt zwischen dem elektronisch verziertem "Tümmler" und der Debüt-EP „Durchgelebt“ mehr als ein Jahr. Linus Volkmann urteilte: „die Musik wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen, aber gerade deshalb sehr angenehm“ und zieht einen Vergleich mit Blumfelds Jochen Distelmeyer. Das Intro Magazin fügte bei: "Clickclickdecker nicht unähnlich, mischt Andreas Liebert geschickt Akustikgitarre mit sparsamer Elektronik und schafft so einen Sound, der gleichermaßen kontemplativ wie treibend wirkt. Das ist richtig prima und viel origineller als der etwas fantasielose Standard- Rock von beispielsweise Olli Schulz oder Thees Uhlmann."
Es wird sich hier nicht an klassischen Satzbau gehalten und verquer, doch nachvollziehbar Geschichten erzählt, dass du und ich anstandslos weiter summen werden und die Hoffnung auf den Abend bestehen bleibt, an dem man nicht mehr alleine nach Hause torkelt, vielleicht.
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