Strange Country (D)
Das Alternative Country-Sextett aus Hamburg schlägt nun lichte Töne an. Soviel Harmonie war noch nie: Wunderbarer Satzgesang und offene, eingängige Melodien kennzeichnen die neuen Stücke. Songschreiber John E. Flamingeaux hat diesmal das üppige Melodram in der Schublade gelassen und klare, persönliche Texte mitgebracht. Die trägt er mit gewohnt zerschossenem Bariton vor, jetzt zusammen mit der neuen Sängerin Gesa Eggers. Auch diese neue Konstellation harmoniert prächtig, es knistert und strahlt auf der Bühne.
Bei Strange Country kann es jederzeit passieren, dass die einfache Form des Songs für einen Ausflug in raumgreifende Improvisationen verlassen wird. Geiger Sven Fritz jagt seine Soli und Melodiebögen dabei schon mal durch ein Wah Wah oder psychedelische Tremolo-Effekte. Ollie Samland spielt seine Pedal Steel Guitar mit unglaublicher Virtuosität und findet immer die schönste Möglichkeit, einen Song zum Leuchten zu bringen.
Neuzugang Malte Müller am Schlagzeug ist der ideale rhythmische Gegenpart zum federnden Groove von Bassist Ingmar Rehberg – zusammen durchmessen sie das gesamte Spektrum von filigranem Zusammenspiel bis hin zu donnernden Ausbrüchen. So spannend und lebendig war die Musik von Strange Country noch nie.
Referenzen und Schubladen sind immer so eine Sache, aber in John Flamingeauxs Songs spiegelt sich mit Sicherheit seine Liebe für das verspielte, entspannte Songwriting der Siebziger wieder: J.J. Cale, Grateful Dead, Little Feat sind zumindest keine abwegigen Vergleiche.
Und immer noch steht Strange Country am liebsten auf der Bühne: Bei jedem Auftritt wirft man sich aufs Neue in die Songs, das traumwandlerische Zusammenspiel begeistert das Publikum und nicht zuletzt die Band selbst immer wieder. Es ist der ungeheure Spaß, den die sechs auf die Bühne bringen – diese Band liebt, was sie tut.
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