Andreas Albrecht
In einer Bucht kann sich so manches ansammeln: Gummienten beispielsweise, Container voller Turnschuhe, Flaschenpost. Welches Treibgut aber findet man in einer Tagebucht?
Andreas Albrecht konnte eines Tages nicht mehr schlafen. Mitten in der Nacht. Er stand auf, stieg auf sein Rad und fuhr durch das nächtliche Berlin. Eine faszinierende, ruhige, entleerte Welt, die ihm so sehr gefiel, dass er eigentlich gar nicht mehr schlafen wollte. Zumindest nicht nachts. Einen Platz zum Ausruhen fand er in der Tagebucht, wo seine Erlebnisse, Gedanken und unausgesprochene Worte an den Strand gespült wurden. Er hielt sie auf 366 kleinen Keilrahmen fest, die jeden Tag eines Jahres zum Kunstwerk machten. Und er ging in ein Studio und machte Musik.
TAGEBUCHt ist das zweite Soloalbum von Andreas Albrecht, das innerhalb nur einer Woche in einer Weddinger Fabriketage entstand. Die Erstauflage erscheint als limitiertes Kunstwerk, mit einem individuell in Öl gemalten Schriftzug auf einer Hülle aus MDF und Leinwand. Andreas Albrecht singt, erzählt und spielt wahlweise Schlagzeug oder Klavier. Begleitet wird er von Marco Ponce Kärgel (Cosmopolitan Dogtrot) an der Gitarre und Matthias Haenisch an einem durch Effekte und Loopmaschinen verfremdeten Saxofon.