Lloyd Williams (UK)
Das Jahr 2014 war ein ereignisreiches Jahr für den jungen britischen Songwriter. In Europa erschien sein Debut-Album „Time“ (Beste! Unterhaltung/Broken Silence), das kein geringerer als John Wood (Nick Drake, John Martyn) produzierte und das von Deutschlandradio Kultur im Januar gleich zum „Album der Woche“ gekürt wurde. Er tourte ausgiebig in Deutschland um unter anderem einer Einladung in die Haldern Pop Bar zu folgen. Das Himalayan Blues Festival lud ihn zu Shows nach Indien und Tibet ein und im Dezember nahm er noch schnell eine der renommierten Daytrotter Sessions bei Ian Grimble (Communion Records) in London auf.
Aber wer ist Lloyd Williams eigentlich? Wenn man ihm gegenüber steht, würde man ihn anhand langer schwarzer Haare und einiger großflächiger Tattoos eher in anderen musikalischen Gefilden einordnen als im Singer-/Songwriter-Genre. Nicht umsonst wurde er wohl auf seiner letzten Tour in München mit vorgehaltener Waffe von übereifrigen Polizisten aus seinem klapprigen Van gezogen.
Aber Lloyd Williams ist alles andere als ein (musikalischer) Haudrauf. Ihn zeichnet kunstvolles aber einfaches Gitarren- und Banjospiel, eine klare Sprache und eine einfühlsame Stimme aus. Kombiniert man das mit einer großen Portion schwarzen Humors und einer Bescheidenheit, die für sein Umfeld und Management äußerst angenehm ist, dann hat man Lloyd Williams ausreichend beschrieben. Seine Songs erinnern in ihrem düsteren Erscheinen an Nick Drake und John Martyn. Kompromisslos, dunkel und schön.
Lloyd Williams arbeitet gerade an seinem zweiten Album, seinem besten wie er selbst sagt (britische Bescheidenheit). Man munkelt, dass Nick Cave als Gast zu hören ist. John Wood ist als Produzent auch wieder an Bord. Das Jahr 2015 beginnt für Lloyd Williams wohl ebenso spannend, wie das letzte Jahr zu Ende gegangen ist.
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