Pockets Full Of Change (D)

12.02.2022
Pockets Full Of Change (D)

Warme, akustische Musik, mit authentischer Wehmut gespielt von zwei langjährigen Freunden: Pockets Full of Change machen Blues, Folk und Americana. Ohne seichte Gefühligkeit, aber mit manchmal tiefschürfenden Texten. Es wäre übertrieben, zu sagen, dass Jonas und Christopher schon gemeinsam Musik spielen, so lange sie denken können. Aber sie machen es, seitdem sie wissen, wer sie sind. Die beiden Mittvierziger trafen sich vor über 25 Jahren. Von Anfang an verband sie die Musik. Sie spielten in Bands, schrieben Songs und stellten live die Musik in den Mittelpunkt. Nicht sich selbst.

Zu dieser unaufdringlichen, feinsinnigen Einstellung passen die Songs der beiden. Seit 2015 sind sie als Pockets Full of Change unterwegs; der Name steht für das Wechselgeld, das sie bei der Straßenmusik einnahmen, aber auch für konstante Veränderung. Seit 2018 musizieren sie im Duo, die Aufteilung ist klar: Jonas Puschke ist der Sänger, Christopher Timm der Gitarrist. „Einen echten, ehrlichen Ton finden – das geht zu zweit am besten “, findet Chris.

Pockets Full of Change spielen akustische Musik, die nicht weiter weg sein könnte von larmoyanter deutscher Pop-Gefühligkeit. In ihren Songs stecken eine Wärme und eine authentische Wehmut, die man vor allem aus der US-Szene kennt. The Grateful Dead waren ein früher Einfluss, auch Punch Brothers, Yonder Mountain String Band oder Gillian Welch kann man aus ihren selbst geschriebenen Stücken heraushören.

Pockets Full of Change spielen Blues, Folk und eine zeitlose Form des Country, in den USA nennt man es Americana. John Hiatts „Crossing Muddy Waters“ oder „Oh Babe It Ain’t No Lie“ von Elizabeth Cotten zählen zu ihrem Repertoire, ewig junge Klassiker, vor denen sich Jonas und Chris’ Eigenkompositionen nicht zu verstecken brauchen: das hymnische „Overcome Our Fears“, das hypnotische „Wake Me Up“ oder das beschwingte „Be Love“, das auch von den Everly Brothers stammen könnte.

Während des Songwriting-Prozesses kommt stets die Musik zuerst – doch den Texten widmen sie sich mit ähnlicher Hingabe. Neben Lyrics aus eigener Feder haben Pockets Full of Change – ähnlich wie die Grateful Dead – auch einen Texter, der nicht zur Band gehört: Den Tibetologen Jan-Ulrich Sobisch. Jonas: „Seine Lyrics beschreiben verschiedene Aspekte des menschlichen Daseins, sie sind tief und poetisch.“ Ihre Themen: Abschiednehmen und Trauer, aber auch eine sanfte Kapitalismuskritik und die Freiheit, die denkende Menschen benötigen. In „Freedom of That Kind“ heißt es: „Take your time, don’t rush it/easy is just right/remember that the string will break/if you tune it up too tight“.

Nicht verspannen, sich selbst nicht zu ernst nehmen – nach tausenden Stunden gemeinsamer Sessions und Konzerte wissen Jonas und Chris, was es für die Kunst braucht.

Chris: „Musikmachen ist sehr spirituell – wie der innere Gang zur Kirche. Und es wird noch größer, wenn man es mit dem Publikum teilt.“ Nie wollten die zwei Freunde im Mittelpunkt stehen, nun sind sie doch dort: auf großen Festivalbühnen ebenso wie in kleinen Buchhandlungen. Bei Konzerten wird die Essenz von Pockets Full of Change deutlich: wer sich mit allen Sinnen auf die Magie dieser rein akustischen Songs einlässt, wird belohnt: mit Glücksgefühlen, Gänsehaut und einem meditativen Gefühl des Angekommenseins.
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https://www.youtube.com/watch?v=TfkPy-nxDv0 (2020)
https://www.youtube.com/watch?v=qjpQ0oznSgY (neu)