Friede Merz (D)
Dass London eine richtungsweisende Station für Friede Merz war, wissen wir spätestens seit ihren Singles SOHO und ALBION, die dem ein oder anderen sicherlich noch von der Spotify New Music Friday Playlist im Ohr klingen. Die liebevolle Hommage an die Queer-Szene Englands bekommt in Zeiten des Brexit nochmal einen ganz anderen Flavor.
Ebenso gespannt wie auf den Ausgang desselbigen dürft ihr auf das Konzert der Wahlhamburgerin sein. Friede spielt die Tracks ihrer ersten Schallplatte DENMARK STREET/DAISY LANE und hat auch neue Songs im Gepäck. Von wuchtigem Indie-Rock bis zarten alt-Pop-Balladen ist alles dabei.
voc, git: Friede Merz
dr, synth: Monti Müller
---
Dass London eine richtungsweisende Station für Friede Merz war, wissen wir spätestens seit ihrer Debüt Single SOHO, die dem ein oder anderen sicherlich noch von der Spotify New Music Friday Playlist im Ohr klingt. Die liebevolle Hommage an die Queer-Szene des Londoner Stadtteils hatte sich sofort in die Ohren und Herzen der Zuhörer hier und jenseits des Ärmelkanals gebohrt. Die britische Hauptstadt und deren Musikgeschichte waren für die Hamburger Musikerin so prägend, dass sie ihre erste EP nach der geschichtsträchtigen DENMARK STREET benannt hat.
Auch Friedes zweite Veröffentlichung ist dem Einfluss der Musikmetropole gewidmet, und schlägt doch andere Töne an. DAISY LANE ist sozusagen das Negativ zur Vorgänger-EP.
Die Gitarren haben deutlich mehr Tiefe und Kante. Der Gesang ist in sämtlichen Spektren der menschlichen Gefühlswelt unterwegs und dennoch niemals sentimental, das wäre zu einfach, zu Disney, zu vorhersehbar. Das Sanfte im Extremen zu suchen und umgekehrt ist der Antriebsmotor dieser Stücke. Und zeigt dabei nur einmal mehr die enorme Bandbreite und Tiefe aus der die Sängerin, Gitarristin, Songschreiberin und Produzentin schöpft.
Die sechs Tracks dieser zweiten EP wurden ebenfalls in den Studios des ehemaligen Funkhaus Berlin aufgenommen und in London von Alex Killpartrick gemischt und von Mandy Parnell (Björk, Feist, The White Stripes uvm.) gemastert.
Kompromisse eingehen war noch nie Friedes Sache, schon gar nicht im Sound. Nachvollziehbar also der Schritt der jungen Künstlerin beide EPs zusammen auf eine Vinyl zu packen, die sie dank einer treuen Fanbase und einem erfolgreichen Crowdfunding dieses Jahr veröffentlichen konnte.
Einen Vorgeschmack auf das neue Material gab es mit der Single-Auskopplung ALBION. Transformativ trifft es ganz gut, hatte man doch sogleich bei den ersten Tönen das Gefühl auf der Sommer-Festival Wiese im Victoria Park zu sitzen. Gar nix muss da, „whatever you do feels good to me.“ So ist es nämlich.
________________________________
https://www.facebook.com/friedemerzmusic/
http://www.friedemerzmusic.com
https://www.youtube.com/watch?v=0U9KOTbgT2s